15April
2022

Ein milchig-blauer Fluss entsteht

Unsere Gastgeber gaben uns schon gestern den Tip, uns früh auf den Weg zu machen zum Parque Nacional Volcán Tenorio. So waren wir kurz nach 8 Uhr schon da, mussten aber schon etwas anstehen.

Zunächst ging es durch Bergregenwald zum blauen Teich Pozo Azul (Blaue Lagune). Schwefel lag in der Luft, um die Ecke blubberte es aus dem Fluss. Das Highlight am Ende des matschigen Trails war das Zusammentreffen zweier Flüsse - der braune Rio Buenavista und Quebrada Agria. Genau wo sie sich treffen gibt es ein milchig blaugrünes „Band“. Diese besondere Stelle wird Los Teñidores genannt. Irgendwas reagiert chemisch und durch die Sonneneinstrahlung sieht der „neue“ Fluss dann blau aus und heißt ab hier Rio Celeste.

In Costa Rica heißt es, dass Gott, nachdem er den Himmel blau gemalt hatte, seinen Pinsel im Rio Celeste auswusch - deswegen ist der Fluss so himmelblau.

Zurück über den Matschpfad. Wir wundern uns, was die Leute an Schuhwerk an haben (teilweise weiße Sneaker) - eigentlich müssten gerade die Einheimischen doch wissen, wie es im Regenwald aussieht, wenn es geregnet hat (wie heute morgen).

Wir schauen uns noch den Catarata de Rio Celeste, den Wasserfall an. 254 Stufen geht’s runter zur Aussichtsplattform, von dort hat man einen schönen Blick, wie sich der tosende Wasserfall 30m tief über Felsen in einen milchigblauen Teich ergießt. Hier spotten wir auch noch mal einen schönen blauen Morphofalter.

Die drei Kratergipfel des Vulkan Tenorio sind leider auch auf dem Rückweg verhangen.

Als wir nach 2,5 Stunden wieder am Ausgang/Eingang angekommen sind, ist die Schlange irre angewachsen - wie gut, dass wir so früh da waren!

 

Nach einem Abstecher in unserem B&B sind wir Nachmittags noch mal los zum Bijagua Ranas - wieder ein privates Gelände zum Tiere gucken. 2x 15 Dollar später ging‘s los mit Guide. Und es hat sich wirklich gelohnt! Direkt am Eingang gab es einen Baum mit vielen Montezuma Stirnvögeln und ihren Nestern - die sehen etwas aus wie die vom Webervogel. Auf einem Ast über einem Bach saß ein Zimtbrust Motmot und ein paar Kolibris gab es auch. Immer mal wieder entdeckten wir Blue Jeans Frösche und auch zwei schlafende Rotaugen Baumfrösche unter Blättern. Einen weckte unser Guide auf und da sahen wir dann auch die großen roten Augen. Das Highlight der Tour: Wir haben insgesamt an verschiedenen Stellen 9 (!!!) Faultiere gesehen - Dreifinger- und auch Zweifinger-Faultiere. Wow! So viele haben wir in der ganzen Zeit noch nicht in freier Wildbahn gesehen. Eine junge Boa Constrictor schlafend auf einem Ast gab es auch noch - wir wären ohne Guide wohl einfach dran vorbei gelaufen.

Auf dem Weg zurück zu unserem B&B halten wir spontan noch an dem überdimensionierten Milchshake an der Straße und holen uns super leckere Vanille Milchshakes mit Zimt.

Abends geht‘s zum Restaurant Cabaña - eine Empfehlung unserer Gastgeber - und anschließend fallen wir wie immer früh ins Bett.