Berichte von 04/2022

24April
2022

Botanischer Garten und Rückflug

Nachdem das Abendessen gestern eigentlich relativ lecker war, wurden wir beim Frühstück enttäuscht. Nach einer Mini-Portion Obst gab es Rührei mit Reis und Bohnen (Gallo Pinto), alles ziemlich fad.

Anstatt die 5 Stunden bis zum Aufbruch Richtung Flughafen im Hotel abzutrödeln, machten wir uns auf nach Sarchi zum Botanischen Garten Else Kientzler. Der war echt ganz schön, nett zum Durchflanieren mit verschiedensten Pflanzen, bunten Blümchen, einem Weg durch einen „Wald“, Sukkulenten, einem Flüsschen und kleinen Teichen. Wir sahen noch mal einen Oropendula, einige Schwefelmaskentyrannen und 2 Blauscheitelmotmots.

Am Ende bliebt noch etwas Zeit im Hotel, um in Ruhe etwas aus der Panaderia (Bäckerei) zu essen. Gleich um 12 Uhr ist dann Check-out angesagt und Fahrt zum nahe gelegenen Flughafen, Mietwagen abgeben und Transfer zum Terminal. Erst 10,5 Stunden Flug nach Madrid, 5 Stunden Aufenthalt und am Montag um kurz vor 19 Uhr sollten wir dann landen. Hoffentlich diesmal mit dem ganzen Gepäck… :-)

 

23April
2022

Moosige Bäume und wunderbares Zwitschern

 

Anstatt direkt nach dem Frühstück weiter zu fahren wie sonst, haben wir uns für einen Besuch des Santa Elena Reserve entschieden, ein Bergnebelwald Schutzgebiet in der Nähe unseres Dörfchens. Schon um 8 Uhr sind wir da und suchen uns wie immer die langen Wanderwege aus, die wenige der normalen Touris gehen. Irgendwie sind die Bäume hier sogar noch moosiger als in den Schutzgebieten der vergangenen 2 Tage und manchen Bäume so bewachsen und voller Epiphyten, dass man den Stamm gar nicht mehr sieht. Auch hier gibt es wieder riesige Farne und jede Menge Lianen.

Manches Vogelzwitschern erkennen wir von den vergangenen zwei Tagen wieder, so auch das „rostige Gartentor“ des Maskenklarino. Aber wir hören und sehen immer noch etwas neues - auch wenn die Vögelchen meist nur über den Weg schwirren und wir sie kaum zu Gesicht bekommen. Der fasanangroße Schwarzguan trappelt jedoch direkt vor uns aus dem Unterholz mitten auf den Weg. Leonie sieht sogar einen Quetzal!

Etwas haariger ist die Rotknievogelspinne, die wir ziemlich nah am Wegesrand entdecken.

Insgesamt verbringen wir rund 5 Stunden hier und laufen mal wieder fast sämtliche Wege ab (20 km und gut hoch und runter).

Zurück im Dorf Santa Elena gibt‘s erst mal was zu futtern, dann holen wir uns an unserem Hotel unsere Koffer und machen uns auf den Weg nach Alajuela - nach San José die zweitgrößte Stadt Costa Ricas und nahe am Flughafen gelegen. Vom Hochland (der Bergnebelwald war so auf 1.600m) geht‘s wieder runter und es wird wieder wärmer - nachdem wir im Schutzgebiet noch in langer Hose unterwegs waren, sind wir froh, die Beine jetzt abzippen zu können. Etwas über 2,5 Stunden und ein ordentliches Gewitter später sind wir im Hotel angekommen. Im Gegensatz zu den letzten Tagen ist das mit großem Tor gesichert und bevor uns der Pförtner als angemeldete Gäste rein lässt, müssen wir erstmal Passnummer etc. hinterlegen. Die Preise des Abendessens sind auch entsprechend hoch (wir haben auch noch nie so viel für eine Cola bezahlt), aber es ist lecker.

22April
2022

Monteverde Bergnebelwald und viele Kolibris

 

Heute ging es in das größte Schutzgebiet - den Monteverde Bergnebelwald. Etwas höher gelegen als das Schutzgebiet gestern und mit jeder Menge Wanderwegen. Die Atmosphäre ist wirklich toll und besonders - hohe Bäume und riesige, bestimmt 5m hohe Farne, viel Moos an den Stämmen und Ästen und überall Lianen. An den Aussichtspunkten sehen wir: nichts, denn außerhalb des Waldes herrscht dichter Nebel. Manchmal regnet es etwas, aber unter dem Blätterdach werden wir kaum nass.

Schön ist, dass wir zunächst nicht den Hauptweg gehen, sondern auch mal schmalere, steilere Wege, und somit nicht viele Leute treffen.

Das ganze Vogelgezwitscher ist wunderschön, nur bekommen wir kaum einen Vogel zu Gesicht - sie flattern höchsten mal über den Weg, sind ansonsten wohl eher hoch oben in den Baumkronen. Auch die sirrenden Kolibris sind für uns zu schnell. An einem Wasserfall haben wir Glück und sehen einen Schwarzguan auf einem Ast sitzen - einen wirklich großen Vogel, eher so Fasanengröße. Auf einer Hängebrücke oben in den Baumkronen sind wir etwas näher dran und bekommen mit, was hoch oben wirklich los ist - da geht’s hoch her! Leider blieb uns der kleine grün-rote Quetzal verborgen.

Immerhin sehen wir noch 2 Nasenbären hoch in den Bäumen, das sind ja echt Kletterkünstler. Wie Affen halten sie sich mit ihrem Schwanz an den Ästen fest.

Im Schutzgebiet liegt auch die kontinentale Wasserscheide. Alles, was links runter regnet, fließt in den Atlantik, alles was rechts runter regnet, in den Pazifik.

Am Ende sind wir nach 5 Stunden und 21 km fast alle Wanderwege abgelaufen - wirklich ein besonderes Fleckchen.

Am Parkausgang gibt es das Kolibri Café, wo die kleinen Vögelchen durch Tränken angelockt werden. Ob blau oder eher türkis, ob hellgrün oder mit grau gesprenkelter Brust - das Gefieder schimmert in den allerschönsten Farben.  Die kleinen Kerlchen können nicht lange still sitzen und ein Surren erfüllt die Luft.

Auf dem Weg zurück zu unserer Unterkunft nehmen wir noch 2 Geocaches mit und nach einer kleinen Pause schlendern wir später noch durch das Dörfchen und die diversen Souvenirläden, bevor wir uns etwas zu essen suchen.

21April
2022

Gürteltiere im Bergnebelwald

 

Nach dem Frühstück geht‘s auf die nächste Etappe: tschüss Pazifikküste und Nicoya Halbinsel, hallo grüne Berge und Monteverde. Die Fahrt dauert irgendwas so um die 3,5 Stunden, in der Zeit geht es von 34 Grad auf 24 Grad runter. Angenehm!

Unterwegs überqueren wir auf einer großen Brücke den sehr breiten Rio Tempisque und stoppen noch mal für einen Geocache. Kurz vor unserem Ziel, dem Dörfchen Santa Elena, gibt‘s die gute Tat des Tages - wir nehmen eine Anhalterin mit.

Eingecheckt im Hotel, eine Kleinigkeit in einer Panaderia (Bäckerei) besorgt und los geht‘s zum Curi Cancha Schutzgebiet um die Ecke. 3,5 Stunden wandern wir auf schönen Pfaden und ziemlich alleine durch den Bergnebelwald. Das Vogelgezwitscher ist hier schon wirklich toll - leider bekommen wir außer braunen Piepmätzen und ein paar flinken Kolibris nicht wirklich welche zu sehen. Dafür aber 3 schöne blaue Morphofalter, 2 Agustis und eine Gruppe Nasenbären im Unterholz und später noch mal welche hoch oben im Baum. Das eigentliche Highlight ist aber das Gürteltier, das mit seiner Nase am Boden rumschnüffelt. Damit hatten wir überhaupt nicht gerechnet! Später sehen wir sogar noch eins :o)

Zurück an der Lodge hat es sich inzwischen merklich abgekühlt und Nebel wabert durch die Straßen. Das erste Mal seit langem gehen wir in langer Hose und Pullover zum Abendessen.

 

20April
2022

Meer, Strand und Sonnenbrand

Vor dem Frühstück geht‘s erstmal rein in den Pool, ein paar Bahnen schwimmen. Der Pool ist immer noch unglaublich warm, auch nach dem Regenguss gestern.

Das Frühstück läuft hier etwas anders, als wir es bisher gewohnt sind. Gut, ok, vielleicht hätten wir schon vom Abendessen darauf schließen können, gefühlt haben wir da nämlich 1 Stunde auf unser Essen gewartet. Aber nachdem wir in unseren anderen Unterkünften bereits um 7 Uhr morgens gefrühstückt haben, trudelten hier um 7:15 Uhr erst die ersten Angestellten rein und schlossen so langsam die Küche auf…

Da es leider mit unserer Delfin- und Schnorcheltour nicht geklappt hat für heute - wir haben eine Absage bekommen, obwohl es laut Internet noch 14 freie Plätze gab - sind wir erst mal so Richtung Samara gefahren. Aufregend zwischendurch: wir mussten durch einen Fluss fahren :-o

Samara ist ein typisches Strand-Touri-Dorf wie es sie überall auf der Welt gibt - die wenigen Straßen voller Touri-Läden und Restaurants, am Strand Angebote für Surfen, Reiten, kajaken usw. Der Strand ist wirklich hübsch - sehr lange und morgens bei Ebbe wirklich breit. Wir suchen uns ein schattiges Plätzchen und ich geh eine Runde ins Meer. Danach gehen wir bis zum Ende der Bucht und das ist schon ein ordentliches Stück. Dort angekommen machen wir eine Pause im Schatten und die ganzen kleinen Krebse und Krabben flüchten vor uns.

Wir entdecken einen Kajakanbieter und leihen und ein Kajak für eine Stunde. Ab aufs Meer Richtung Insel Chora - hier und da steckt mal eine Schildkröte ihren Kopf aus dem Wasser und die Pelikane fliegen im Sturzflug ins Meer.

Wieder an Land wird klar - ich hab mir einen richtig fetten Sonnenbrand geholt. Auf dem Weg am Strand entlang hat immer ein schöner Wind geweht, da hat man nicht so gemerkt, wie die Sonne geknallt hat. Oberschenkel, Beine und oben auf den Füßen - richtig aua! Arme und Schulter nicht ganz so schlimm, hatten wir beim Kajaken ein Surfshirt an. Leonie hat es nicht ganz so schlimm erwischt. Der Weg zurück am Strand in der prallen Sonne ist daher nicht ganz so lustig.

Wieder am touristischen Anfang des Strands angekommen, suchen wir uns eine Strandbar im Schatten. Cola, Salat und Pommes wecken unsere Lebensgeister wieder etwas. Später an einem kleinen Straßenladen gibt es auch noch ein sehr leckeres Eis - Maracuja und Minze.

Da die Geocaches hier ja eher rar gesät sind, machen wir uns von Samara noch auf den Weg. Knapp 25 Min. inkl. Huckelpiste und diverse Schlaglöcher später geht’s die letzten Meter noch zu Fuß und durch den Wald. Viel Geraschel im Laub neben uns links und rechts des Weges - aha! Krebse! An den Koordinaten war das vermeintliche Zielobjekt - ein toller großer ausladender Baum - schnell entdeckt - aber wo? Hier gestochert, da gewühlt, mit dem Kopf in Spinnweben - was tut man nicht alles für einen Cache… Wir drehten unsere Runden, aber dann schließlich - found it! Jipieh! Rasch das Logbuch signiert und zurück gelegt.

Auf dem Weg zurück nach Samara stoppten wir noch kurz am Playa Carrillo. So in der beginnenden Abenddämmerung echt ein schöner Spot. Rückweg von Samara zu unserer Unterkunft wieder durch den Fluss - aber jetzt sind wir ja schon „alte Hasen“ ;-)

Beim Abendessen an unserer Lodge gab es plötzlich Stromausfall - und der Strom kam auch nicht wieder. „Normalerweise dauert das hier so 1,5 Stunden“ wurden wir aufgeklärt. Also essen im Kerzenschein. Bis wir schlafen gingen, kam der Strom nicht wieder.

19April
2022

Strandspaziergang am Playa Buena Vista

Leider müssen wir heute Abschied nehmen von dieser schönen Unterkunft und unseren netten Gastgebern. Nach dem Frühstück geht es los Richtung Nicoya Halbinsel, 4 Stunden Fahrerei und am Ende echt über Schlagloch-Holper-Pisten.

Unser Hotel „Paradiso del Cocodrilo“ liegt nur 10 Minuten vom Playa Buena Vista, von unserem Zimmer hören wir die Wellen rauschen. Klar, dass wir uns sofort auf den Weg zum Strand machen. Schwimmen war allerdings nicht drin, dafür sind die Wellen zu stark und es treibt jede Menge Holz im Meer. Schon als wir am Strand lang laufen, müssen wir aufpassen, dass uns die Brandung nicht Stücke von Ästen etc. gegen die Füße spült. Wir gehen einmal komplett bis zum Ende der Bucht, und kommen dabei an einer Schildkrötenschutzstation vorbei. Hier an den Strand kommen die Schildkröten nämlich zur Eiablage und die Gelege werden von Freiwilligen in Sicherheit gebracht.

Wieder zurück am Hotel sehen wir ein paar Klammeraffen hoch oben in den Bäumen. Da wir ja nicht im Meer schwimmen konnten, ging es ab in den Pool. Der war so warm wie ein Whirlpool, echt krass aufgeheizt. Na ja, tagsüber war es hier auch locker 35 Grad.

Kaum waren wir nach der Planscherei wieder auf unserem Zimmer, gingen kräftige Regenfälle runter. Gutes Timing!!

Beim Abendessen hat eine Gruppe Amerikaner alle anderen lautstark „unterhalten“, bevor Leonie sie dazu angehalten hat, doch mal ihre Lautstärke runter zu drehen. Wir quatschten noch etwas mit anderen sehr netten Gästen und versuchten für morgen noch einen Ausflug klar zu machen.

18April
2022

Paddeln im Pazifik

Nach einem ausgiebigen sehr leckeren Frühstück haben wir noch mal eine kleine Runde über die Finca gedreht. Bei über 30 Grad kann auch „nur“ 1 Stunde wandern ziemlich schweißtreibend sein. Dann ließen wir es eher ruhig angehen - Hängematte, lesen und so.

Am Nachmittag waren wir zum Paddeln verabredet, in Cuajiniquil, knapp 30 Min von uns entfernt. Mit unserem Guide Steven ging es mit den Kajaks raus auf den Pazifik. Da sahen wir zunächst Grüne und Schwarze Meeresschildkröten, die immer wieder ihren Kopf durchs Wasser streckten, aber schnell wieder verschwunden waren. Dann ging es rein in die Mangroven. Schon irre, wie das hier aussieht. Hier flatterte allerhand rum: Schmuckreiher, Regenbrachvogel, Schlangenhalsvogel, Weißer Ibis, Krabbenreiher, Blaureiher … Wir hörten Aras, sahen Rosalöffler hoch oben in den Bäumen und beim Umtragen der Kajaks von den Mangroven über den Strand wieder ins Meer einen Krabbenbussard. Auf der Rückfahrt in Strandnähe sahen wir wieder die Schildkröten hier und da auftauchen und kaum näherten wir uns dem kleinen Hafen auch wieder viele Pelikane, teilweise schon in den Bäumen am Schlafen. Die Paddelei hat echt viel Spaß gemacht! Auf dem Rückweg wieder an Land zeigte uns unser Guide noch einen Urutau-Tagschläfer - einen seltsamen schlafenden Vogel, der oben auf seinem Ast aussah wie ein Stück Holz.

Abends aßen wir wieder an der Lodge und tauschten uns etwas mit den anderen Gästen aus. Und wie immer - früh schlafen.

17April
2022

Wandern bei über 30 Grad

Als Ziel hatten wir uns heute den Nationalpark Rincón de la Vieja ausgesucht, 1:15 Std. von uns entfernt. Mal was ganz neues: für das letzte Stück Straße durften wir „Maut“ bezahlen, da die Zufahrt zum Nationalpark eine Privatstraße ist. Gutes Geschäftsmodell…

Im Nationalpark gibt es verschiedene Trails. Wir sind zunächst Richtung Wasserfälle gegangen, da wir wussten, dass dieser Weg gegen 12 Uhr gesperrt wird (da die Strecke sehr lang ist, damit also alle zu einer gewissen Uhrzeit wieder zurück sind).

Als allererstes ging es auf den „Hidden Waterfall Trail“. Der Weg führte zunächst durch Wald und war so im Schatten. Wir sahen/hörten wieder den markanten Oropendula (Vogel), den schönen blauen Morphofalter und am Hidden Creek bekamen wir einen ersten Eindruck, wofür der Nationalpark bekannt ist - das Wasser des Baches war ganz klar, verströmte aber Schwefelgeruch. Dann ging‘s irgendwann aus dem Wald raus und ab da kein Schatten mehr - die Sonne brannte unbarmherzig, schon morgens um 9 Uhr hatte es 30 Grad. Wir mussten dann auch noch hoch hinauf auf einen Berg - Leonie kam es vor wie Mallorca im August. 2 Stunden, etwas über 4 km und 420 Hm später waren wir dann am Escondidas Wasserfall angekommen. Wirklich eine sehr schöne Stelle - ein kleiner Teich, bevor der Fluss zum Wasserfall wird und über die Felskante fließt. Wir haben unsere Füße schön im kalten Wasser des Teiches abgekühlt und im Schatten eine Pause gemacht.

Dann ging es 3 km zurück zur Abzweigung und 3 km weiter zum nächsten Wasserfall, dem „La Cangreja Waterfall“ - wieder fast alles in der Sonne. Diesmal kamen wir unten am Wasserfall raus - inzwischen waren wir schon 4 Stunden unterwegs. Also nochmal Pause und Füße im kalten Wasser abkühlen.

Wieder 2 Stunden später waren wir wieder am Ausgangspunkt der Wasserfall-Wanderungen und tatsächlich war der Trail inzwischen gesperrt.

Jetzt ging es für uns noch auf die „Touri-Runde“ - den kürzesten, vom Weg her besten Trail mit den „Sehenswürdigkeiten“, für die der spark bekannt ist:

  • eine Schwefellagune
  • Ein Gesteinsfeld mir Fumarolen, wo Schwefeldämpfe austraten und man hörte, wie es etwas blubberte
  • Mud pots - Schlammlöcher, in denen es ganz kräftig blubberte
  • Und noch einige Stellen, wo es aus kleinen Teichen ordentlich dampfte und blubberte - so was wie Mini-Geysire

Weil wir schon so schlapp waren, sind wir den Trail aber relativ zügig durch gelaufen. Immerhin sahen wir noch 2 Aguti  und Kapuzineraffen - Mantelbrüllaffen haben wieder mal nur ihrem Namen alle Ehre gemacht und sich nicht sehen lassen.  Am Parkausgang war dann noch ein Geier, der von Langschwanzhähern geärgert wurde, und ein wunderschöner bunter Motmot.

Puh, jetzt waren wir fast 8 Stunden und 20 km unterwegs - und das in dieser Hitze! Wir waren echt fertig. Gut, dass wir soviel Wasser mitgenommen hatten - 5 Liter waren weg (die Leonie so fleissig getragen hat)…

Fix zurück zu unserer Unterkunft, abbrausen und dann zum Abendessen. Das war wie schon letzten Abend sehr lecker - heute gab es Fisch.

16April
2022

Klammeraffen in action

Beim Frühstück haben wir einen Regenbogentukan vorbei fliegen sehen - mal wieder ein neues Tier :)

Um 8 Uhr ging’s los auf Interamericana Richtung Liberia. Was hier einer Autobahn am nächsten kommt - immer schnurrgeradeaus mit zwei Fahrspuren und gut betoniert - hat aber teilweise Bürgersteige und regelmässig Zebrastreifen und es fahren auch mal Radfahrer. Häuser an der Seite haben auch mal eine direkte Auffahrt.

Bei und in Liberia machen wir 2 Cacher Stops - beim zweiten haben wir einen Leguan aufgeschreckt, aber den Cache leider nicht gefunden.

Eine gute Stunde geht es von Libera noch weiter in den Norden. Hier ist die Landschaft ganz anders, eher wie Trockengrassavanne mit ein paar Bäumen und Vulkanbergen im Hintergrund.

Angekommen an der schweizer Finca Cañas Castilla fühlen wir uns schnell so richtig wohl. Die kleinen Holzhütten mit Hängematte liegen direkt am Fluss, in den Bäumen sehen wir die ersten Klammeraffen und die beiden großen Schäferhunde wollen auch die ganze Zeit gekrault werden.

Es ist gut heiß, über 30 Grad, trotzdem drehen wir eine Tour über das riesige Fincagelände. 2 Stunden sind wir hoch und runter unterwegs und sehen Klammeraffen, einen Brüllaffen, einen Schlangenhalsvogel, einen Hoffmanns-Specht und viele andere Vögel wie einen schönen blau-weißen Langschwanzhäher und einen blau-gelben Organist. Toll sind auch die schönen gelb blühenden Bäume. Die Landschaft ist wirklich so komplett anders, als was wir so die letzten 2 Wochen gesehen haben.

Danach muss erst mal kalter Maracuja-Saft her und wir unterhalten uns etwas mit Agi, unserer Gastgeberin, die seit 1997 an diesem Fleckchen in Costa Rica ist - damals aber noch ohne fließend Wasser und Stromanschluss.

Nach relaxen in der Hängematte und weiteren Affen in den Bäumen essen wir abends an der Finca - als einzige Gäste zusammen am gleichen Tisch mit Guido (Gastgeber) und einem anderen älteren Schweizer, der auch schon seit 8 Jahren in Costa Rica ist. Das ist Essen ist wirklich sehr lecker.

Klammeraffe

15April
2022

Ein milchig-blauer Fluss entsteht

Unsere Gastgeber gaben uns schon gestern den Tip, uns früh auf den Weg zu machen zum Parque Nacional Volcán Tenorio. So waren wir kurz nach 8 Uhr schon da, mussten aber schon etwas anstehen.

Zunächst ging es durch Bergregenwald zum blauen Teich Pozo Azul (Blaue Lagune). Schwefel lag in der Luft, um die Ecke blubberte es aus dem Fluss. Das Highlight am Ende des matschigen Trails war das Zusammentreffen zweier Flüsse - der braune Rio Buenavista und Quebrada Agria. Genau wo sie sich treffen gibt es ein milchig blaugrünes „Band“. Diese besondere Stelle wird Los Teñidores genannt. Irgendwas reagiert chemisch und durch die Sonneneinstrahlung sieht der „neue“ Fluss dann blau aus und heißt ab hier Rio Celeste.

In Costa Rica heißt es, dass Gott, nachdem er den Himmel blau gemalt hatte, seinen Pinsel im Rio Celeste auswusch - deswegen ist der Fluss so himmelblau.

Zurück über den Matschpfad. Wir wundern uns, was die Leute an Schuhwerk an haben (teilweise weiße Sneaker) - eigentlich müssten gerade die Einheimischen doch wissen, wie es im Regenwald aussieht, wenn es geregnet hat (wie heute morgen).

Wir schauen uns noch den Catarata de Rio Celeste, den Wasserfall an. 254 Stufen geht’s runter zur Aussichtsplattform, von dort hat man einen schönen Blick, wie sich der tosende Wasserfall 30m tief über Felsen in einen milchigblauen Teich ergießt. Hier spotten wir auch noch mal einen schönen blauen Morphofalter.

Die drei Kratergipfel des Vulkan Tenorio sind leider auch auf dem Rückweg verhangen.

Als wir nach 2,5 Stunden wieder am Ausgang/Eingang angekommen sind, ist die Schlange irre angewachsen - wie gut, dass wir so früh da waren!

 

Nach einem Abstecher in unserem B&B sind wir Nachmittags noch mal los zum Bijagua Ranas - wieder ein privates Gelände zum Tiere gucken. 2x 15 Dollar später ging‘s los mit Guide. Und es hat sich wirklich gelohnt! Direkt am Eingang gab es einen Baum mit vielen Montezuma Stirnvögeln und ihren Nestern - die sehen etwas aus wie die vom Webervogel. Auf einem Ast über einem Bach saß ein Zimtbrust Motmot und ein paar Kolibris gab es auch. Immer mal wieder entdeckten wir Blue Jeans Frösche und auch zwei schlafende Rotaugen Baumfrösche unter Blättern. Einen weckte unser Guide auf und da sahen wir dann auch die großen roten Augen. Das Highlight der Tour: Wir haben insgesamt an verschiedenen Stellen 9 (!!!) Faultiere gesehen - Dreifinger- und auch Zweifinger-Faultiere. Wow! So viele haben wir in der ganzen Zeit noch nicht in freier Wildbahn gesehen. Eine junge Boa Constrictor schlafend auf einem Ast gab es auch noch - wir wären ohne Guide wohl einfach dran vorbei gelaufen.

Auf dem Weg zurück zu unserem B&B halten wir spontan noch an dem überdimensionierten Milchshake an der Straße und holen uns super leckere Vanille Milchshakes mit Zimt.

Abends geht‘s zum Restaurant Cabaña - eine Empfehlung unserer Gastgeber - und anschließend fallen wir wie immer früh ins Bett.

 

14April
2022

Faultiere in der Finca Verde

 

Heute ging es wieder weiter, zunächst eine ganze Weile am Arenal-See entlang. Nachdem wir immer wieder Werbeschilder für eine deutsche Bäckerei gesehen haben, haben wir da dann auch gehalten. Neben süßen Backwaren gab es tatsächlich Mehrkornbrot, Brezen und einen Kühlschrank voll Wurst und daneben sogar deutsches Bier (Oettinger).  Wir haben uns eine Brezen und ein paar Scheiben Bananen- und Mangobrot mitgenommen. Lecker, aber sehr teuer. Nach einem kurzen Abstecher zu einem Cache ging es dann weiter in den Norden, die Landschaft änderte sich spürbar: mehr gelbes Steppengras, vereinzelte Bäume, im Hintergrund Vulkanberge. Ziel war für uns ein B&B in Bijagua. Unsere schönste Untrkunft bisher!

Nach einer kurzen Pause ziehen wir los zur nahen Vinca Verde Lodge. In dem „Eintritt“ für das Gelände ist ein Guide enthalten. Wir entdecken zwei Blue Jeans-Frösche und einen großen schlafenden grünen Frosch unter einem Blatt. Wir sind nett und lassen ihn weiter schlafen. An verschiedenen Stellen hoch oben in den Bäumen sehen wir 3 Dreifinger-Faultiere :) Meist sind das einfach nur Fellknäuel, aber eins bewegte sich sogar einen Ast entlang. Ab und zu brüllen in der Ferne Mantelbrüllaffen. Die Zikaden zirpen wieder um die Wetter, Vögel zilpschen - einer hört sich ein bisschen an wie ein Maschinengewehr. Das Kollern des Montezuma Stirnvogels und den schönen Gesang der Geibdrossel können wir ja inzwischen zuordnen. Ein paar Fledermäuse hängen kopfüber wie in einer Höhle unter einem schützenden großen Blatt. Blattschneideameisen gibt es natürlich auch jede Menge und hier und da huscht uns eine Eidechse über den Weg. Ein Eichhörnchen sehen wir auch.

Außerdem bekommen wir wieder viele Blätter in die Hand gedrückt und müssen riechen und raten, um was es sich handelt:

  • Pfefferminze
  • Eukalyptus
  • Zimt (aus der Rinde des Baums wird Zimt gewonnen)
  • Anis
  • Lemongras
  • „Zitronella“
  • Koriander

Außerdem sehen wir

  • Zuckerrohr
  • Maniok
  • Bananenstauden
  • „Donkeyballs“ - Früchte, die wie das beste Stück vom Affen aussehen
  • Kaffee
  • Kerzeningwer
  • Fackelingwer
  • Kautschukbäume
  • Eine Pflanze mit „Schweizer Käse Blättern“  (die so heißen, weil die großen Blätter Löcher wie ein Schweizer Käse haben)
  • Blühende Orchideen
  • Verschiedene Heliconia - die mit der Öffnung nach oben (Heliconia bihai) und die nach unten hängenden (Heliconia rostrata - Hängende Hummerschere), dann rote und gelbe Tarantula Heliconia  (die so heißen, weil sie so flauschig behaart sind wie die Taranteln)

Wir gehen dann noch mal eine Tour alleine durch den Regenwald - ohne Guide. Wir fühlen uns wie auf heimlicher Entdeckungstour :-) Anschließend gibt‘s noch einen Shake - Erdbeer-Banane und Wassermelone. Lecker!

Abends kommen wir nochmal hierher zurück zum Abendessen.

FackelingwerTarantula HeliconiaHeliconia rostrata - hängende Hummerschere

13April
2022

Wandern zwischen erkalteter Lava

Wir frühstücken mit Blick auf den Arenal-See. In den Büschen und Bäumen sehen wir immer wieder Kolibris und andere Vögel, wie den Schwefelmaskentyrann.

Dann geht‘s zum Arenal 1968 Volcano View and Lava Trails Park. Wie der Name schon sagt befindet er sich am Fuße des Vulkans Arenal - der aktivste Vulkan von Costa Rica sowie einer der aktivsten Vulkane der Welt (2010 das letzte Mal ausgebrochen, 1968 war der letzte große Ausbruch, bei dem er 2 Ortschaften zerstörte). Wir wandern über erkaltete Lavafelder und durch Regenwald, den Vulkan im Hintergrund, dessen Spitze von Wolken verdeckt ist. Zwischendurch kommt immer mal wieder ein ordentlicher Guß runter und die Zikaden "lärmen" wie gewohnt im Hintergrund. Tollste Entdeckungen: ein Weißrüssel-Nasenbär oben im Baum, der dann kopfüber den Stamm runter kletterte. Und endlich sahen wir den Vogel, der immer so tolle „kollernde“ Geräusche macht - den Montezumastirnvogel. Der lässt sich dabei von seinem Ast vorne über fallen - daher auch der spanische Name: Oropendola - pendelndes Gold. Obwohl gondig ist er nicht, er hat eher kastanienbraune Federn und eine gelbe Schwanzspitze. Auf dem Parkplatz gab es auch noch einen richtig schönen Langschwanzhäher in weiß und blau mit Krönchen  

Anschließend fuhren wir weiter nach La Fortuna, die touristische Stadt am Fuße des Vulkans. Auf der Hauptstraße reiht sich hier ein Souvenirladen neben den nächsten, nur unterbrochen von Restaurants und Ladenlokalen, wo man Aktivitäten und Touren buchen kann. Nicht wirklich was für uns. Eine „Eislänge“ reicht und es geht wieder retour.

Unterwegs halten wir noch kurz zum Cachen hier und da und kommen so auch an einen Fluss, in dem heißes Wasser fließt und in dem viele sitzen, um umsonst Hot Springs zu genießen.

Zurück an der Lodge machen wir es uns erst mal mit eiskalter Cola und Chips auf dem Bett bequem. Muss auch mal sein :)

Montezuma-StirnvogelLangschwanzhäherHellroter Ara

12April
2022

Über den Baumwipfeln

Nach dem Frühstück (etwas Obst, dann Rührei mit Gallo Pinto - Reis mit Bohnen) ging es weiter Richtung Arenal. Vorher machte ich noch eine „Ladesession“ - ich hab blöderweise das Aufladegerät meiner Kamera vergessen und die letzten Tage hier in der Lodge jeden angequatscht, der einen etwas größeren Fotoapparat hatte, in der Hoffnung, dass mein Akku in deren Ladegerät passt. Heute morgen nach dem Frühstück, als wir gerade mal wieder Brüllaffen auf dem Baum am Restaurant fotografiert haben, hatte ich endlich Glück - jemand hatte eine große Canon. Mit etwas Gefriemel passte mein Akku in deren Ladegerät und wir warteten deshalb noch 1 Stunde, bevor wir uns auf den Weg machten. Hoffentlich hab ich Glück in der nächst größten Stadt La Fortuna und finde in einem Elektronik- oder Fotogeschäft ein passendes Ladegerät.

Erstmal auf der gleichen Rumpelpiste durch Ananasfelder wieder zurück Richtung „Hauptstraße“.

La Fortuna, die größte „Stadt“ beim Vulkan Arenal ist mega touristisch. Viele Läden, viele Schilder überall von Lodges oder Aktivitäten wie Hot Thermal Springs, Tubing, Rafting, Horse Riding, Butterfly Park usw.

Mit viel Hoffnung machten wir an einem Fotogeschäft halt und der gute Mann hatte tatsächlich 2 Ladegeräte, in die mein Akku rein passte - aber beide kaputt :-(

Nächster Stop: Mistico Arenal Hanging Bridges Park. Für verhältnismäßig viel Eintritt (27 Dollar pro Person) ging es auf einen Rundweg durch den Regenwald mit einigen Hängebrücken, auch mal auf „Baumwipfelhöhe“. Das war ganz schön, aber im Vergleich zu dem, was wir bisher schon gesehen hatten, stimmt das Preis-Leistungs-Verhältnis einfach nicht. Neben wirklich tollen Bäumen haben wir einen super schönen Rotschwanz-Glanzvogel gesehen (sieht aus wie ein großer Kolibri mit glänzend grün-blauem Gefieder), einen Zimtbrustmotmot, einige bunte Eidechsen, einen ganz dunklen Kolibri (blauschwarz) und als Highlight von einer Hängebrücke aus oben im Baum: ein Dreifingerfaultier. Das hangelte sich erst einen Ast entlang und verschwand dann in einer Baumkrone. :-)

Anschließend ging es noch ein kurzes Stück zu unserem B&B Nepenthe. Die letzten 1,5 km war steil eine Schotterpiste hoch. Gut, dass Leonie inzwischen viel Übung mit solchen Straßen hat. Von unserem Zimmer aus können wir auf den Arenal-See schauen, ein Stausee und der größte Binnensee Costa Ricas. Das Abendessen gab es unten im Restaurant der Lodge. Sehr leckere Pizza mit dem belegt, was wir haben wollten und direkt neben uns in den offenen Ofen geschoben. Runter zum Restaurant und wieder hoch Richtung Zimmer schafften wir es in einer Regenpause, zwischendurch beim Essen kam ein ziemlicher Guss runter - Regenwald halt.

11April
2022

Flussfahrt mit Krokodilen

Wir sind abends immer hundemüde und gehen früh ins Bett, entsprechend früh sind wir morgens wach. So war ich auch schon um 05:30 Uhr draußen nach Vögeln Ausschau halten. In Deutschland würd ich mich noch mal im Bett umdrehen ;-)

Nach dem etwas spärlichen Frühstück ging es dann mit 10 anderen mit dem Motorboot auf den Fluss Rio San Carlos - wieder mit Guide Hugo, der auch schon gestern bei der Kajaktour dabei war. Er zeigt uns so einiges:

  • Brokolibäume mit gelber Krone, die eben an einen Brokoli erinnern
  • Einen Schlangenhalsvogel
  • Ein Stirnlappenbasilisk, der auf dem Wasser lief (deswegen wird er auch Jesus Christ Basilisk genannt), später noch mal einen auf einem Ast im Wasser und einen am Ufer, ein Männchen mit schönem Kopf- und Rückenkamm
  • Den Nationalbaum von Guatemala - Ceiba  (Kapokbaum) - wohl das Vorbild für den Baum des Lebens aus Avatar
  • Amazonafischer (ein Eisvogel)
  • Gelbstirnblatthühnchen
  • Kreisende Geier
  • Das Highlight: an 3 Stellen auf Sandbänken Krokodile

Links und rechts des Flusses gab es auch ein paar Hütten. Wir sahen auch eine Kuhfähre, mit der Kühe auf die andere Seite des Flusses transportiert werden.

Kurz vor der Grenze zu Nicaragua machten wir eine Pause. Es gab eine große Auswahl an Säften und auf Empfehlung unseres Guides probierten wir Drachenfrucht mit Ananas - super lecker!!

Auf der gegenüberliegenden Seite des Flusses hoch oben im Baum gab es einige große Leguane zu sehen - was auch immer die da oben machen…

Um 14 Uhr ging es mit Guide Hugo in das nahe gelegene zur Lodge gehörende Stück Regenwald. Auf dem Walk gab es einiges zu sehen:

  • Viele Blue Jeans Frösche
  • Die „Angelina Jolie“ Blume deren Blütenblätter doch sehr den Lippen von Angelina ähneln
  • Den Kuhmilchbaum - wird er angeritzt, kommt eine weiße Flüssigkeit raus, die ähnlich wie Milch schmeckt
  • Einen Gürteltierbau
  • Einen „Mentholbaum“ angeritzt kommt ein Saft raus, der wie Menthol riecht und  brennt
  • Lianen, die Affenleiter genannt werden, weil sie wie eine Treppe wachsen
  • Tapirspuren
  • Wir hörten einen Vogel, der auch „Michael Jackson“ Vogel genannt wird, weil er für die Weibchen eine Art Moonwalk macht
  • Hugo lockte eine Tarantel aus ihrem Bau, aber so ganz raus wollte sie nicht
  • Wasserlianen - innen drin kann man Wasser finden
  • Wanderpalme - mit hohen Stelz“füßen“ wandert sie dem Sonnenlicht entgegen
  • Ein Kolibrinest mit einem Ei
  • Ein schöner blauer Morphofalter
  • Kampferbaum
  • Wir hörten jede Menge Zikaden
  • Bullet Ant
  • Guanacaste - Nationalbaum von Costa Rica
  • Einen Jaguarpfotenabdruck - wohl 3 Wochen alt
  • 5 Fledermäuse im Dunklen in einem hohlen Baumstumpf
  • Bob Marley Palme / Rastaman, weil sie Fruchtkörper hat, die wie Rastas runter hängen
  • Kreisende Geier am Himmel

Abends sind direkt am Restaurant der Lodge Mantelbrüllaffen in den Bäumen - sogar mit Nachwuchs. Und auf dem Baum nebenan auch hier hoch oben ein paar Leguane.

10April
2022

Birdwatching und kajaken auf dem Rio San Carlos

Nach dem Frühstück ging es weiter zur nächsten Lodge „Pedacito de Cielo“. Wir fuhren ganz gemütlich, rechts und links viele Ananasfelder, die letzten Kilometer auf einer Rumpelstraße mit den üblichen Schlaglöchern. In einem Baum sehe ich lauter schwarze Kleckse, auf gut Glück mal angehalten und ein Foto geschossen: alles voller Rabengeier!

Hier sind wir ganz im Norden, kurz vor der Grenze zu Nicaragua, mitten irgendwo im Nirgendwo. An der Lodge ist jede Unterkunft ein kleiner Holzbungalow mit Balkon. Da an einigen Stellen Bananen ausliegen, kann man viele Vögel und Kolibris beobachten.

Wir buchen spontan eine Kajaktour und so geht es mit Hugo auf den Rio San Carlos. Zuerst werden wir mit den Kajaks ein gutes Stück flussaufwärts gebracht, dann geht es ab aufs Wasser. So toll, links und rechts alles grün, wir auf dem breiten Strom und nur Vogelgezilpsche um uns herum. Wir sehen Blau- und Kuhreiher, Geier und einen falkenähnlichen Vogel und jede Menge kleiner Vögelchen, die übers Wasser flitzen. Zwischendurch regnet’s mal kurz, aber das macht uns gar nichts aus. 1,5 Stunden und 12 km später sind wir wieder an unserer Lodge angekommen. Ein schönes kleines Abenteuer :)

Danach gönnen wir uns eine eiskalte Cola und beobachten vorwitzige Hörnchen und bunte Vögel. Unter anderem gab‘s zu sehen:

  • Grünkehlorganist - Spatzengröße, weiße Brust und gelb und grau der Kopf und die Flügel
  • Schläfenfleckspecht - rote Kappe, schwarze Schwingen, weiße Brust und schwarz-weißer Bauch
  • Azurnaschvogel - kräftig blau, schwarzes Gefieder und schwarze Zorro-Maske
  • Schwalbenorganist - dunkelblaues Gefieder oben, gelbe Brust und Bauch
  • Kappennaschvogel - knallgrün, rote Augen, gelber unterer Schnabel
  • Passerinitangare - schwarz mit roten Flügelspitzen
  • Grauwangenpapagei - grünes Gefieder, grauer Kopf mit weißem Ring um die Augen

Azurnaschvogel

09April
2022

Klatschnass im Dschungel

Seit heute Nacht regnet es in einer Tour - aber wie! Egal, dachten wir uns - hört ja bestimmt bald auf. Also Regenjacke an und mit kurzer Hose über die Hängebrücke ab in den Regenwald. Innerhalb von Minuten waren wir klitschnass - oben rum hielt die Regenjacke ja gut was ab, aber unten rum - keine Chance. Nasse Hose, nasse Unterhose, nasse Socken und der Regen lief von oben in die Schuhe und innen schwappte es rum. Na ja, wenn man erstmal nass ist, ist es ja auch egal. Also spazierten wir 2 Stunden im krassen Regen im Regenwald rum - nix mit „es hört ja bald auf“. Nach oben gucken, ob man in den Bäumen was entdeckt, war eher schlecht - sonst regnete es einem immer schön ins Gesicht. Also sahen wir eher durch Zufall ein paar kleine Vögelchen und Falter. Der Fluss Sarapiqui, über den sich die Hängebrücke spannt, ist von gestern auf heute übrigens krass angeschwollen. Am Wegesrand sahen wir noch einen Blue Jeans-Frosch, der ist knallorange/rot und hat blaue Füße :)

Nachdem wir uns aus unseren nassen Sachen gepellt hatten, ging‘s um die Ecke zum mexikanischen Soda (kleiner Straßenimbiss mit ein paar Tischen). Kurz einkaufen und wieder zurück zur Lodge.

Wir nutzen die Regenpause und spazieren noch etwas übers Gelände. Neben Fröschen wie dem Goldbaumsteiger sehen wir: 

  • Swainson-Tukane mit gelbem Hals, die im Baum gerade ein paar Beeren fraßen
  • einen Sommertangare (das ist ein kleiner roten Vogel)
  • zwei Zimtbrustmotmots mit entspechend roter Brust, blauem Deckgefieder und einer Zorromaske
  • den Verursacher eines schönen Trillerns - einen unscheinbaren kleinen braunen Vogel mit heller Brust, die Gilbdrossel, den Nationalvogel Costa Ricas und
  • zwei Braunflügelguane (braune, etwas größere hühnerähnliche Vögel).

Kurz noch einen kleinen Abstecher auf die Hängebrücke und bevor es wieder richtig zu regnen anfängt, schaffen wir es zurück aufs Zimmer, das mit unseren nassen Sachen von heute Morgen voll gehangen ist. Bei der hohen Luftfeuchtigkeit und immer wieder Regen trocknet eh nichts…

08April
2022

Nachtwanderung im Regenwald

Nach dem Frühstück (leckere Früchte und Pancakes bzw. Rührei) schlenderten wir noch etwas übers Lodge Gelände, um uns die ganzen bunt blühenden Pflanzen anzusehen. Wir bekamen auch noch zwei Faultieren gezeigt hoch oben in den Palmen.

Dann ging‘s weiter auf die nächste Etappe. Kurzer Stop in Puerto Limón für 2 Caches und an den großen Containerterminals (mit Schiffen vom Chiquita etc.) entlang zurück zur „Schnellstraße“. Ab hier ging es ziemlich geradeaus mit viel viel Stau. Insgesamt haben wir für die knapp 200 km an die 6 Stunden gebraucht.

 Angekommen im Tirimbina Schutzgebiet reichte die Zeit vorm Abendessen noch für einen kurzen Spaziergang im Regenwald. Über eine laaaange Fußgängerhängebrücke ging es über einen Fluß - die schwankte schon etwas und man konnte durch die Gitter nach unten durch gucken. Gar nicht so mein Fall…

 Für 19 Uhr hatten wir uns für eine Nachtwanderung im Regenwald angemeldet, zur der Zeit ist es hier schon zappenduster. Gut, dass wir unsere Stirnlampen mit hatten. Damit haben wir fleissig umher geleuchtet, im Unterholz und in den Bäumen, immer auf der Suche nach ein paar reflektierenden Augen. Wir sahen schlafende Vögel (Leonie entdeckte einen Strumpfbandtrogon mit gelben Bauch und später sahen wir noch eine Swainsons Drossel), viele verschiedene Spinnen (u.a. auch eine erwachsene und eine junge Tarantel), Heuschrecken und Stabschrecken (die sehen aus wie dünne Äste), Tausendfüssler, Kröten und Frösche (u.a. Nordamerikanischer Ochsenfrosch), die gefährlichen Bullet Ants (größte und schmerzhafteste Ameise der Welt) und Blattschneideameisen, einen Skorpion und ich entdeckte sogar ein Opossum oben im Baum.

Nahe an unserem Zimmer am Wegesrand sahen wir dann noch einen Waschbären.  

07April
2022

Pflanzentour im Manzanillo-Schutzgebiet

Beim Frühstück hoppelte ein Aguti neben uns auf dem Rasen rum :) Dann ging's los zum Manzanillo Schutzgebiet. Auf Empfehlung hatten wir dort bei Gyula eine geführte Tour gebucht. Er ist absoluter Experte was die ganze Pflanzenwelt angeht und wir haben mega viel gelernt.

Auf dem Weg zum Schutzgebiet, immer an der Karibikküste entlang, haben wir das 1. Mal Pelikane gesehen.

Die Tour machten wir zusammen mit einer 5 köpfigen schweizer Familie, die war ganz entspannt.

Am Strandbereich des Schutzgebiets sahen wir zuerst Pazifik-Einsiedlerkrebse in verschiedenen Größen, immer mit ihren Häusern (Muscheln) huckepack. Die Blauen Landkrabben verschwanden dafür ganz schnell in ihren Löchern.

Dann ging es rein in den Dschungel und unser Guide gab uns immer mal wieder was zum Probieren oder Riechen oder hat uns erklärt, welche Pflanze welche medizinische Wirkung hat.

Gegessen haben wir u.a.: die frischen Blütenspitzen vom Kerzeningwer und Hibiskusblüten, Termiten (nussig!), die Enden der jungen Stengel der Panamahut-Palme (schmeckt in etwa wie Palmenherz), junge Blätter, die wir Koriander schmeckten und vieles mehr.

Gerochen haben wir auch an viel, z.B. am grünen Langpfeffer und am Jungfrauen-Jasmin (süß).

Die Pflanzenwelt war eh fantastisch - alles tiefgrün um uns herum. Highlights waren ein fast 520 Jahre alter Iron Wood Tree, Wanderpalmen mit ihren hohen Stelzen (die so heißen, weil sie in 10 Jahren ca. 1-2 m wandern), Kakaobäume, ein Kautschukbaum, Würgefeigen…

Die Tierwelt hielt sich vor uns etwas versteckt. Wir haben Mantelbrüllaffen gehört und gesehen und immer mal wieder die großen Netze der Goldseidenspinnen - ich hab mich sogar getraut und ein großes Weibchen auf der Hand gehabt! Außerdem sahen wir den Gelben Pfeilgiftfrosch und den roten Erdbeerfrosch - beides Baumsteigerfrösche. Unser Guide zeigt uns auch ganz vorsichtig die Bulletameise oder 24 hour ant - die so heißt, weil es wirklich ein sehr krasser Schmerz ist, wenn man gebissen wird (angeblich nach der Taipan Schlange und der Portugisischen Galeere das drittschmerzhafteste Tier der Welt). Es gab auch viele bunte Falter, auch wieder den hellblauen Morphofalter und einen großen Eulenfalter. An einem großen Bau der Blattschneideameisen bekamen wir viele Infos über das Leben der Kolonie und auch vorgeführt, wie stark so ein Soldat sein kann - der hielt nämlich mal locker mit seinen Beißerchen große Äste fest. Am Aussichtspunkt am Meer sahen wir oben im Baum sogar noch eine Boa!

6,5 Stunden später war die Tour zu Ende und wir gönnten uns erst mal eine frische Kokosnuss :-) Nachdem wir unseren Guide wieder abgesetzt hatten, ging‘s nach einem Abstecher am Strand weiter zu einem kreolischen Restaurant, was er uns empfohlen hatte. Seafood und Red Snapper waren lecker :)

ErdbeerfroschJunge Boa

06April
2022

Tierisch was los im Cahuita Nationalpark

Heute Nacht gab es mal neue Geräusche - die Mantelbrüllaffen unterhielten sich lautstark!

Nach dem Frühstück mit leckerem Obst ging es zum Cahuita Nationalpark. Unser Auto ließen wir am Parkausgang in Cahuita stehen und Marie-Luz, eine Angestellte unserer Lodge, nahm uns von dort mit ihrem Auto mit zum Parkeingang. Durch den Park geht nämlich ein 10km one-way-Weg und so sparten wir uns, den gleichen Weg wieder zurück gehen zu müssen.

Auf einem Bohlenweg ging es zunächst durch den Regenwald. Trotz lautem Fröschequacken sahen wir keinen einzigen, dafür aber Mantelbrüllaffen, die sogar über unseren Köpfen von Palme zu Palme sprangen. Danach kamen ein putziges Bunthörnchen und ein Weißrüssel-Nasenbär, der mit seiner Nase in der Erde nach Freßbarem wühlte.

Nachdem wir das Wellenrauschen zunächst nur hörten, sahen wir irgendwann auch das Meer. Der Weg ging parallel zum Meer weiter und wir waren froh, meistens im Schatten und nicht in der prallen Sonne weiter gehen zu können, es war so schon warm genug. Während rechter Hand der Ozean war mit Strand und vielen Kokosnusspalmen, war links vom Weg weiterhin dichtes Grün und Urwald. Wir sahen noch eine grüne Dünnschlange direkt neben uns einen Baum hoch schlängeln, mehrere Kapuzineraffen, einen Waschbären, einen Schwefelmaskentyrann (kleiner Vogel mit gelbem Bauch), zwei grüne Stirnlappenbasilisken (Echsen), nochmal Mantelbrüllaffen beim Abhängen und sogar zwei Zweizehen-Faultiere hoch oben in den Bäumen. Und immer mal wieder Eidechsen, die vor uns ins Dickicht flüchteten.

10km und 4 Stunden später kamen wir am Parkausgang an, wo wir uns von einem Straßenstand eine frische Kokosnuss gönnten und das Kokusnusswasser schlürften. Dann suchten wir das Soda, was uns von unserer „Taxifahrerin“ empfohlen worden war und aßen eine Kleinigkeit zu Mittag. Auf dem Rückweg zu unserer Lodge holten wir uns am Playa Negra Cache Nr. 2 und machten noch einen kurzen Abstecher an den Strand - einmal mit den Füßen ins Wasser :)

Nachmittags entspannten wir uns im Schatten auf den Liegen am Pool und abends gab es noch einen Abstecher zu dem Restaurant um die Ecke.

05April
2022

Faultiere an der Karibikküste

Nach dem Frühstück machen wir uns auf an die Pazifikküste. Auf dem Weg kommen wir durch viele kleine Dörfchen mit bunt angemalten Häuschen und blühenden Blumen. Viele der kleinen einstöckigen Häuser haben Wellblechdächer. An einem Fluss wagen wir uns kurz zu Fuß auf eine rostige schmale Fußgänger-Hängebrücke - normale Straßenbrücken sind hier in der Regel übrigens einspurig. Unterwegs durch die grüne Landschaft sehen wir wieder die schönen Korallenbäume mit ihren knallorangen Blüten.

Irgendwann kommen wir auf sowas wie eine schnurgerade Schnellstraße, auf der wir wegen Bauarbeiten eher gemütlich mit max. 60 km/h vor uns hin zockeln. Links und rechts ist alles voller Bananenstauden. Es häufen sich auch die Containerlagerplätze und Gelände großer Obstkonzerne wie Dole, Del Monte etc. - macht Sinn, führt die Straße schließlich Richtung Puerto Limon, den größten Handelshafen Costa Ricas. Irgendwann ist es soweit und wir haben es geschafft - die Karibikküste ist in Sicht. Die letzten 20km fahren wir teilweise mit Sicht aufs Meer. Für die insgesamt 185km haben wir 4 Stunden gebraucht - schon was anderes als in Deutschland…

Angekommen an der Suizo Loco Lodge schmeißen wir nach einen Begrüßungsgetränk nur schnell die Koffer ins Zimmer, dann geht‘s fix Mittagessen in einem „Soda“ (Straßenrestaurant ohne Lizenz für alkoholische Getränke) und dann haben wir eine Verabredung mit Faultieren im Sloth Sanctuary. Hier leben gerade 109 Faultiere, die gerettet / abgegeben wurden und entweder wieder aufgepäppelt werden, um sie auszuwildern, oder wegen zu schlimmen Verletzungen den Rest ihres Lebens dann dort verbringen dürfen. Wir lernen einiges über die zwei Arten - die Zwei- und Dreifingerfaultiere. Faultiere sind nämlich eigentlich gar nicht faul, sondern nur energieeffizient - einige die wir dort sahen bewegten sich recht flott. Sie werden bis zu 30 Jahre alt, sind 11 Monate tragend und verlassen ihr Junges, wenn es 1 Jahr alt ist.

Den Abschluss des Tages bildet der 1. Cache in Costa Rica, fußläufig von unserer Lodge und ein einfacher Fund. Zurück geht es ein Stück am Strand entlang mit dem Wellenrauschen im Ohr. Ein Aguti (größeres Nagetier mit braunem Fell) haben wir auch noch gesehen. Wir gönnen uns noch ein kaltes Getränk am Pool, um 18 Uhr ist es allerdings schon stockduster.


04April
2022

Ab in den Regenwald im Nationalpark Tapantí

Nach einer Nacht mit Jetlag, lautem Froschgequake und Hahnen-Kikeriki-Wettkrähen nachts um 2 Uhr - von allem hat Leonie nichts mitbekommen - gab's dann wenigstens morgens eine gute Nachricht: von unserem Fenster aus konnte ich Leonies Koffer an der Rezeption ausmachen, der ist nachts noch geliefert worden - juchuh, endlich frische Klamotten :)

Nach dem Frühstück auf der Terrasse mit leckerer Bananen-Zimt-Marmelade ging es los Richtung Tapantí-Nationalpark. Südlich des Orosí-Tals gelegen brauchten wir ca. 45 Min. für die Strecke mit vorsichtigem Umkurven vieler Schlaglöcher.

Im Nationalpark sind wir dann verschiedene Trails gelaufen. Der erste "Sendero Oropéndola" führte runter zum Orosí-Fluss. Wir waren voll geflashed vom Regenwald - riesige Bäume voller Bromelien, mit Lianen und moosigen Stämmen, alles wächst über- und aufeinander, sattes Grün wo man hin guckt, hier und da farbige, meist knallrote Blüten oder Samen, dichtes Unterholz und lautes Vogelgezwitscher. Nach lautem Geraschel im Dickicht sahen wir sowas wie ein Eichhörnchen. Wieder am Auto saß auf unserem Autodach ein großer Morphofalter mit hellblauen Flügeln. Als der auf einen Ast flatterte und seine Flügel zusammen klappte, war die braune Flügelunterseite im Astwerk eine perfekte Tarnung.

Der 2. Trail "Sendero Natural Arboles Caidos"  hatte es in sich - steil, schlammig, man musste aufpassen, wo man seine Füße hinsetzte. Anstrengend, aber trotzdem toll - und hinterher sahen wir aus wie die Schweine ;-)

Der nächste Trail "Sendero La Catarata" ging wieder runter zum Fluss, wo wir auf einem großen Stein mit Blick auf einen Wasserfall erstmal eine Pause machten - inklusive leckerer Erdbeeren.

Letzte Station im Nationalpark sollte ein Aussichtspunkt sein. Beim Einparken rief Leonie auf einmal ganz aufgeregt: „ein Bär!“ Und tatsächlich - hinter unserem Auto lief ein Weißrüssel-Nasenbär lang und ließ sich von uns auch nicht stören. Unser Highlight des Tages!! :)

Nach 6 Stunden ging es wieder zurück ins Orosí-Tal, nach Ujarrás zur alten Ruine der im Jahr 1693 errichteten Kirche Iglesia de Nuestra Señora de la Limpia Concepción. Im Gegensatz zu gestern waren wir heute eine halbe Stunde vor Schließung da und durften nach Kontrolle unserer Temperatur aufs Gelände. Neben vielen bunten Blumen war an der Ruine das Gekreische groß - in den Bäumen saßen viele knallgrüne Varaguasittiche. Auf dem Weg nach Ujarrás kreiste über uns auf einmal ein ziemlich großer Vogel - ich bin mir ziemlich sicher, es war ein Geier.

Abend sind wir in Orosí zum Restaurant Coto gelaufen, was uns empfohlen worden war. Das Essen war lecker und wir waren beide gut zufrieden. Auf dem Rückweg kamen wir noch an der ältesten Kirche Costa Ricas vorbei, ein weißer schlichter Bau mit einem Glockenturm von 1743.


 

 

03April
2022

Volcán Irazú und Lago de Cachí

Der Jetlag hat uns ziemlich gepackt, wir waren früh wach und haben nicht gerade bestens geschlafen. Punkt 7 Uhr waren wir daher schon beim Frühstück. Typisch für Costa Rica gab es neben Rührei, Toast usw. auch gallo pinto - Bohnen und Reis. 

Den Mietwagen - einen Suzuki 4x4 - haben wir ins Hotel gebracht bekommen und so ging es direkt nach dem Frühstück los Richtung Parque Nacional Volcán Irazú. Nach knapp 1 Stunde Fahrt und unzähligen Höhenmetern waren wir da, unsere Tickets mit Zeitfenster hatten wir am Tag vorher noch fix online gebucht. Der Vulkan Irazú liegt auf 3.432m Höhe und ist damit der höchste Vulkan Costa Ricas - übrigens auch der unberechenbarste und gefährlichste. Der Name leitet sich von dem einheimischen Wort für Donner oder „Ort, der zittert“ ab. Zuerst kamen wir am Diego de la Haya Krater vorbei (500m Durchmesser, 90m tief), direkt daneben liegt der Crater Principal (750m Duchmesser, 270m tief). Leider war der grün schimmernde Kratersee ausgetrocknet. Über den Kraterrand schoben sich schon die ersten Nebelfetzen. Wir fuhren noch ein Stück höher um uns noch mal alles von oben anzusehen, aber da waren die Vulkankrater schon komplett vom Nebel verschluckt. Gut, dass wir so früh da waren, sonst hätten wir nicht wirklich was gesehen!

Weiter ging's noch mal eine knappe Stunde ins Orosí-Tal zum Dörfchen Orosi am Río Grande und zu unserer Lodge. Die macht einen netten Eindruck und wird von 2 Deutschen geführt. Im Zimmer mal kurz durchschnaufen - wir sind kaputt vom Jetlag - und dann noch mal los, eine Runde im Orosí-Tal. Von der Straße aus sieht man gut, wie grün dieses Tal ist, überall Büsche und Bäume mit Bromelien, Flechten, Lianen... An den Lago de Cachí kommen wir nur über die Zuwegung des Restaurants La Casona del Cafetal. Wir schlagen uns etwas am Ufer entlang und haben das erste Mal etwas Dschungel-Feeling - hohe Bäume und alles dicht zugewachsen. Anschließend essen wir in dem Restaurant noch eine Kleinigkeit. 
Weiter geht es nach Ujarrás, dort wollen wir uns eine alte Kirchenruine anschauen. Leider kommen wir gerade dann an, als das Gelände geschlossen wird. Also wieder ab zurück zur Lodge - es regnet eh gerade und unser Körper sagt uns, dass es eigentlich schon längst fast 3 Uhr nachts ist. Leider wartet Leonie immer noch auf ihren Koffer...

 Vulkan Irazú

Lago de Cachi

 

02April
2022

Mit Pleiten, Pech und Pannen nach Costa Rica

Was für eine Anreise mit Pleiten, Pech und Pannen.
Das frühe Aufstehen (4 Uhr) hatten wir noch gut weggesteckt und saßen pünktlich im Flieger Richtung Madrid. Dann ging es aber einfach nicht los - erst mit 1 Stunde Verspätung.
Unsere Unsteigezeit war knapp, so haben wir die ganze Zeit gebangt, ob wir unseren Flug nach Costa Rica noch bekommen. Als wir landeten, fing schon unser Boarding an und das Anschluss-Terminal lag nicht gerade um die Ecke - die Wegezeit war mit 25 Min. angegeben... So sind wir quer durch den Flughafen gespurtet und haben uns in der Passschlange eifrig nach vorne durchgemogelt. Als wir am Gate ankamen, war das Boarding schon durch, der Flieger eigentlich schon geschlossen, aber nach Anfrage beim Captain durften wir (und die anderen aus unserem Flieger) dann doch an Board. Puh, durchatmen. 
Ein paar Filme später und mal kurz die Augen zugemacht zog sich der Flug am Ende ganz schön hin - nach 11 Stunden war der Popo platt gesessen. 
Am Flughafen San José in Costa Rica angekommen hatte ich Glück, mein Gepäck tauchte irgendwann auf dem Kofferband auf. Das von Leonie (wie von ungefähr fast allen anderen aus Düsseldorf) nicht. Also ab zum Lost und Found. Hoffentlich kommt es morgen mit der nächsten Maschine… Bevor wir aus dem Flughafen raus durften, wurde unser Gepäck noch mal durchleuchtet und unsere übrig gebliebenen Äpfel und Möhren mussten wir leider abgeben und wanderten in den Müll. Wie schade. 

Puh. Was für ein nervenaufreibender Start… wir sind gerade im Hotel angekommen und sind müde und platt… Aber hier wurden wir freundlich empfangen und bekamen sogar eine Junior Suite. 
jetzt geht's noch mal raus, ab zum Supermarkt und was essen. 

So lustig sieht übrigens das Geld in Costa Rica aus:

Geld in Costa Rica